Tradition ist ein Kulturgut, das uns von vorhergehenden Generationen übergeben wird
Das Weingut Monchiero Carbone befindet sich in Canale, im Herzen des Roero-Gebiet. Seine Geschichte begann im Jahr 1987 mit dem Erwerb des großen Hofes in der Via S.Stefano Roero. Entscheidend für den Kauf war die Existenz eines weiträumigen und faszinierenden, historischen Kellers im Untergeschoss des Hauses, das gegen Ende des 18. Jahrhunderts von einer sehr wohlhabenden Familie aus Canale erbaut worden war.
Marco Monchiero, damals bereits ein anerkannter Önologe, der in verschiedenen italienischen Winzerbetrieben zahlreiche Erfahrungen sammelte und dann in seinen Heimatort zurückkehrte, und seine Frau Lucetta Carbone vereinigten die Weinbautradition beider Familien, die auf die Anfänge des 20. Jahrhunderts zurückgehen und für einige Jahrzehnte unterbrochen war.
Die Weinproduktion wurde 1990 wieder aufgenommen, getragen von der Begeisterung des Sohnes Francesco, der damals gerade sein Önologiestudium absolvierte und sich anschließend um die Weinberge der Familie kümmern wollte.
Die Ursprünge und die Traditionen dieses Winzerbetriebs gehen aber sehr viel weiter zurück und in den früheren Generation beider Familien zu finden sind. 1918 investierte Clotilde Valente, Urgroßmutter der Familie Monchiero, ihre eigene Mitgift in den Weinbergs Monbirone. Ihr ganzes Leben lang bebaute sie diesen Weinberg selbst: zunächst während sie auf die Rückkehr ihren Ehemanns wartete, der erst nach Amerika ausgewandert war und dann im Krieg kämpfte, und schließlich, um die Einsamkeit in ihrem frühen Witwendasein zu lindern. Der Weinberg Monbirone hat einen harten, kalkigen, fast lehmigen Boden (einige Tropfen Wasser machen ihn rutschig wie Seife), der sich mühsam bearbeiten und formen lässt, aber ideal ist für die Struktur, die Kraft und den noblen Charakter des Barberas, der hier angebaut wurde. Auch heute noch gibt der Weinberg dem Barbera, der bereits seit 1960 abgefüllt wird, seinen Namen.
Ebenfalls im beginnenden 20. Jahrhundert heiratete Enrico Carbone, genannt Ricu, die junge Lucia Gioetti: Sie war hübsch, schlank und unter dem Namen „die schöne Blonde" bekannt. Lucia war die Tochter eines wohlhabenden Pächters der Ländereien des Grafen von Canale und brachte als Mitgift eine beachtliche Aussteuer und eine große Summe Geld in die Ehe. Das Geld wurde für den Kauf eines Grundstücks verwendet und zwar auf dem Hügel Tanon (Tanùn) im Gemeindegebiet von Vezza d'Alba: sandiger Boden, stets trocken und leicht, und einfach zu bearbeiten. Hier wollte Ricu einen Weinberg mit Arneis anlegen, einem typischen lieblichen Wein der Region, der damals als süßer Wein produziert wurde und die Tafeln der festlichen Mahlzeiten ebenso wie die zahlreichen geselligen Runden unter Freunden bereicherte.
Die Erinnerungen an diese Ereignisse, die das Leben einiger Vorfahren mit der Geschichte eines Weinbergs verbanden, stammen aus überlieferten Erzählungen und bezeugen, dass Land und Boden für jene Bauerngenerationen alles bedeutete: Die ganze Familie fühlte sich verbunden bei der Wahl eines Weinbergs, der von Generationen bebaut wurde, und dies mit Empfindungen, die Notwendigkeit und Stolz in sich bergen.
Später war es der Großvater Francesco Carbone, genannt Cecu d'la Biunda, bzw. Sohn von Ricu und der „Blonden", der die Verbundenheit der Familien an die Weinbautradition seinem Enkel Francesco Monchiero vermittelte, der heute das Unternehmens führt. Er dankte seinem Großvater, indem er ihm einen der Roero Arneis-Weine widmete, und zwar den „Cecu", der noch im Weinberg Tanon produziert wird!
Im Laufe der Zeit ist das Weingut gewachsen, dank der Bebauung verschiedener Weinberge: einer mit Arneis auf dem Hügel Renesio, im Gemeindegebiet von Canale, wo einigen historischen Dokumenten aus dem Jahr 1478 zufolge die Rebsorte Arneis ihren Ursprung hatte; ein weiteres Grundstück in dem Vorort Anime, das besonders für den Nebbiolo geeignet ist. Außerdem wurden die Weinberge Monbirone und Printi, in den sich Francesco „verliebte", als er gerade mal 20 Jahre alt war, ausgebaut und verdoppelt. Und schließlich gibt es noch den erst kürzlich von Francesco erworbenen Weinberg in der Gemeinde Priocca, den Cru Genestrato, in der Nähe des Flusses Tanaro.
Monchiero Carbone gilt als einer der dynamischsten Betriebe im Roero-Gebiet. Bei der Entwicklung der Weine wird auf Balance und die Klarheit der Aromen sehr viel Wert gelegt. Das Weingut erhält daher regelmäßig top-Auszeichnungen für seine Weine, insbesondere für den Roero Printi Riserva, Barbera d’Alba MonBirbone und den Langhe Bianco Tamardi.
Weine von Monchiero Carbone finden Sie bei vineola.de unter Monchiero Carbone.