Weinwissen - Schwefel im Wein
Was macht der Schwefel im Wein?
Nahezu auf jedem Etikett von Weinflaschen befindet sich der Hinweis auf Schwefeldioxid, auch Sulfite genannt. Wissen Sie warum es diesen Warnhinweis auf Sulfite gibt? Wie kommt der Schwefel in den Wein?
Seit 2005 gilt eine EU-Durchführungsverordnung (Art. 3 Abs. 3 der Wein-Marktorganisations-Durchführungsverordnung – VO (EG) 753/2002 ), nach der ein Hinweis auf dem Etikett anzugeben ist, wenn Wein mehr als 10 mg Schwefel pro Liter enthält. Hintergrund ist, dass es Menschen mit einer Schwefelüberempfindlichkeit gibt, die auch bei geringen Mengen Schwefel mit asthmatischen Anfällen, anaphylaktischem Schock oder niedrigem Blutdruck reagieren.
Wie kommt der Schwefel in den Wein?
Bereits bei der alkoholischen Gärung des Weines entstehen auf natürliche Art und Weise mit ca. 10 – 30 mg / Liter geringe Mengen an Sulfiten, d.h. jeder Wein ist deklarationpflichtig. Zusätzlich wird die antioxidative Wirkung des Schwefels genutzt, um die Lagerfähigkeit von Weinen zu erhöhen, da durch den Schwefel der Oxidationsprozess gemindert bzw. gestoppt wird, oder bei restsüßen Weißweinen eine etwaige Nachgärung des Weines zu stoppen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie der Schwefel zugesetzt wird, z.B. gasförmig als Schwefeldioxid, in wässriger Lösung, als „Schwefelpulver“, in Form von Tabletten oder - wie früher - durch Ausbrennen von Fässern mit Schwefelspänen.
Das Schwefeln von Wein ist auch bei Weinen aus ökologischem Anbau zulässig und ist dann auf der Flasche entsprechend zu deklarieren.